Jimmy (2002 – 2014)

Jimmy war unser abenteuerlustigster Kater

DCF 1.0

15 Minuten später war die Lampe kaputt

Jimmy kam im Jänner 2003 gemeinsam mit Maxi zu uns.

Die Vorbesitzerin, eine Mieterin auf der Nachbarstiege 6 und ein sehr sozialer Mensch, hat Jimmy irgendwo im Marchfeld vor dem Ertränken gerettet und nahm ihn mit zu sich nach Wien. Später rettete sie dann Maxi und nahm ihn auch auf. Zu ihrem Leidwesen musste sie die beiden aber nach einiger Zeit abgeben, weil ihre Wohnung zu klein und sie zu oft auf Reisen war.

Jimmy war ein sozialer Kater. Er hat den kleinen Maxi sofort adoptiert und dieser betrachtete ihn lange als seine Mutter.

Außerdem war er extrem abenteuerlustig, die Wohnung war ihm meistens zu klein. Am liebsten hätte er eine Katzenklappe gehabt, um ständig auf den Balkon gehen zu können, und war im Winter immer sauer, dass er nicht raus konnte. Leider kam er irgendwann mal drauf, dass man uns mit dem Ziehen an den Plastikschnüren, an denen die Jalousien festgemacht sind, nerven kann (das ergibt nämlich einen surrenden Ton), also machte er das immer, wenn er hinaus wollte. Und zu unserem Leidwesen hat sich Maxi dieses Verhalten von ihm abgeschaut.

Eine Weile lang hatte Christine versucht, mit ihm an der Leine im Stiegenhaus spazieren zu gehen, damit er etwas mehr Abwechslung hatte, aber da zeigte sich dann auf einmal, dass Jimmy’s Mut außerhalb der Wohnung plötzlich gar nicht mehr so vorhanden war. Unser Stiegenhaus ist ja sehr groß und man hört sehr viele Geräusche, und meistens suchte Jimmy hinter Christine (!) Schutz.

Und Jimmy hatte auch die Gabe, alles, was nur geht, hinunterzuwerfen. Zum Beispiel, als wir eine teure und zwei
Wochen alte Onyxglas-Lampe verloren, weil sich ein Insekt darin getummelt hat (sieht man oben im Bild). Aber ein Gutes hatte es auch: Er hat uns gelehrt, unsere Ablageflächen nicht zu sehr anzuräumen 🙂

In den letzten Jahren war Jimmy etwas schaumgebremst, mit Obelix und Gizmo vertrug er sich nicht besonders. Leider verstand er nicht, dass die beiden nur mit ihm spielen wollten, er betrachtete jede Annäherung der beiden als Angriff, den er aber nie parierte, sondern immer nur fauchend floh. Wir haben nie herausgefunden, warum das so war.

2014 bekam Jimmy auf einmal einen dicken Bauch. Wir dachten zuerst, es läge am Fressen, denn Jimmy entwickelte eine ausgeprägte Neigung, alles zusammenzufressen, was noch da war. Allerdings war der Kater abgesehen vom Bauch sehr dünn und wurde immer dürrer. Als er eines Tages kurz nach Ostern plötzlich aus dem Maul blutete, war Feuer am Dach und wir fuhren zum Tierarzt. Leider hatte unsere langjährige Tierärztin ihre Praxis zugemacht, also mussten wir uns sofort einen neuen suchen, und fanden eine Tierarztpraxis am Rennbahnweg, die uns sofort annahm. Dort kam dann der große Schock: Jimmy hatte eine starke akute Gelbsucht, wegen einer stark vergrößerten Leber, sie war inzwischen so groß, dass sie alle anderen Organe im Bauch verdrängte. Das war also der Grund für den dicken Bauch gewesen. Diagnose: keine Hoffnung, jede weitere Untersuchung wäre nur mehr Tierquälerei. Wir mussten ihn sofort einschläfern lassen. Es war sehr schlimm, ohne Jimmy nach Hause zu kommen.

Auch Jimmy wurde verbrannt und seine Urne steht jetzt neben der von Moritz auf unserem Wohnzimmerkasten.
Jimmy, wir hoffen, der Katzenhimmel kann dir jetzt alles bieten, was wir dir nicht bieten konnten und du bist glücklich !